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53:50 Victor Hugo: Anwalt des Volkes | Doku | ARTE
2.328 Aufrufe •31.10.2020
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Irgendwas mit ARTE und Kultur
177.000 Abonnenten Victor Hugos Roman "Die Elenden" ist weltberühmt: Protagonist ist Jean Valjean, der zur Zwangsarbeit verurteilt wurde, weil er ein Brot gestohlen hatte. Mit Valjean hält eine neue Figur Einzug in die Literatur: das Volk, das nach Gerechtigkeit schreit. Die Doku schildert, wie das 1.500 Seiten lange Epos Hugo zu dem volksnahen Schriftsteller gemacht hat, der er immer sein wollte. Victor Hugo veröffentlicht 1862 im Alter von 60 Jahren sein Epos „Die Elenden“. Jean Valjean, für den Diebstahl eines Brotes als junger Mann zur Galeere verurteilt, kehrt nach 19 Jahren Strafanstalt nach Frankreich zurück. Ein Bischof nimmt ihn auf, und als Jean der erneuten Versuchung nicht widerstehen kann und seinem Wohltäter Tafelsilber stiehlt, vertuscht dieser den Diebstahl vor der Polizei. Überwältigt von so viel Güte, beschließt Valjean, fortan ein anständiges Leben zu führen. Er nimmt eine neue Identität an, gründet eine Glasfabrik, wird ein vermögender Mann und unterstützt mit seinem Geld arme und entrechtete Menschen. So setzt er alles daran, die todkranke Fantine, eine junge Arbeiterin, und ihre kleine Tochter Cosette zu retten. Doch da holt ihn die Vergangenheit ein: Polizeiinspektor Javert möchte ihn wieder hinter Schloss und Riegel bringen ... Dass das Buch die Gesellschaft und soziale Fragen thematisiert, ist ein Skandal. Wie konnte Victor Hugo, einst doch ein Konservativer, nur einen Roman verfassen, der die bestehende Ordnung derart torpediert? Die Kritiker verreißen das Buch. Das Volk jedoch erkennt sich in dem Buch wieder, die Menschen reißen sich darum. Es gibt immer neue Auflagen. Kaum veröffentlicht, wird „Die Elenden“ zum weltweiten Bestseller – heute würde man von einem „Harry-Potter-Phänomen“ sprechen. „Die Elenden“ ist später unter dem Originaltitel „Les Misérables“ auch als Film und Broadway-Musical sehr bekannt. Die Dokumentation beleuchtet die Entstehung des Romans, Hugos Wandel vom Konservativen zum Linken sowie aktuelle Adaptionen des Werks. Sie nimmt die gesamte Entwicklung des Romans zum vielfach adaptierten Stück Weltliteratur – zum Jahrhundertroman - in den Blick. Dokumentation von Grégoire Polet (F 2019, 54 Min) ► Auf Youtube verfügbar bis zum 05/02/2021 |
24:25 Thomas D. liest "Die Rede des Häuptling Seattle" (Komplettes Hörbuch)
1.736 Aufrufe 29.10.2019
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Kommentar:
Blue vor 10 Minuten Wow Wunderschöne bewegende Rede 💜🙏 |
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Karl Lauterbach: Der Zweiklassenstaat Karl Lauterbach:
Der Zweiklassenstaat.
Wie die Privilegierten Deutschland ruinieren. rowohlt Berlin Verlag (Berlin) 2007. 221 Seiten. ISBN 978-3-87134-579-1. 14,90 EUR.
Recherche bei DNB KVK GVK
über socialnet Buchversand
Die in Deutschland grundgesetzlich verbürgte Chancengerechtigkeit ist in Wirklichkeit nicht vorhanden. Karl Lauterbach, der vom bundesministeriellen Gesundheitsberater und Institutsleiter des Instituts für Gesundheitsökonomie und Epidemiologie IGKE an der Universität zu Köln 2005 für die SPD in den Bundestag gewechselte Gesundheitsökonom, wird nicht müde, für die Schaffung von mehr Gerechtigkeit in Deutschland einzutreten. In seinem bei Rowohlt erschienenen, neuen, 221 Seiten starken Buch "Der Zweiklassenstaat. Wie die Privilegierten Deutschland ruinieren" zeigt Prof. Dr. Lauterbach die Spreizung Deutschlands in Privilegierte und Verlierer nun auch jenseits des Gesundheitswesens, das er schon lange im kritischen Visier hat, auf. Vor allem Bildungsschwache, Langzeitarbeitslose und Migranten haben für ihn wegen der Wahrung der Besitzstände der Nutznießer der Bildungs- und Sozialsysteme keine Chancen zum Aufholen. Lauterbach sieht darin nicht nur Sprengstoff für das politische System; sondern auch die Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland, dessen sich aus den Babyboomern der 1950er und 1960er Jahre rekrutierende Forschungs- und Technologie-Elite durch die Geburtenrückgänge nicht mehr zureichend erneuere.
Grundlegende Inhalte / EntstehungshintergrundMit dem Rohstoff Bildung geht die demografisch schrumpfende Gesellschaft Deutschlands Lauterbach zufolge äußerst nachlässig um. Die Begabungsreserven, so Lauterbach, werden in Deutschland gemessen am internationalen Vergleich nicht genug gefördert und ausgeschöpft. Die Privilegierten haben daran nach Lauterbachs politischer Analyse aus Konkurrenzangst für ihren eigenen Nachwuchs kein Interesse. Das verschlimmere noch die aufgrund der kommenden Alterslasten eintretende Schieflage der Sozialsysteme von Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung. Helfen können für Lauterbach nur einige vor allem die Privilegierten stärker belastende Reformen: So die stärkere Beteiligung der Gutgestellten an der Finanzierung der Sozialsysteme über die Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenzen, die Bildung von Einheitsversicherungen (und Zurückdrängung von Privatversicherungen), die stärkere Steuerfinanzierung der Sozial- und Bildungssysteme mit Schaffung von Pflicht-Vorschulen für alle und einer Gemeinschaftsschule. Eine sanfte Gangart genügt Lauterbach dabei nicht. Diese für ihn unabweisbaren Reformen müssen für ihn zur Gesundung Deutschlands auch "gegen den Widerstand der Nutznießer" (Seite 189) durchgeführt werden.
Ausgewählte InhalteIn fünf Abschnitten entwickelt Lauterbach sein Reformkonzept für den deutschen Bildungs- und Sozialstaat.
Lauterbachs Vorliebe für die Bürgerversicherung mit einer Sozialabgabenbelastung auf alle Einkünfte - auch der aus Kapital sowie Grund und Boden - und bei allen Einkommensbeziehern (also auch bei Besserverdienenden, Freiberuflern, Beamten und Selbständigen) schimmert in den Ausführungen seines "Zweiklassenstaats" immer wieder durch; wie stets bei ihm wird die zur Sozial-Alimentierung geringere Grundvergütung der Beamten nicht erwähnt.
Die politische Analyse Lauterbachs ist auf der Grundlage vieler von ihm in der politischen Arena miterlebten Mini-Reformen oder Schein-Novellen schlüssig. Sie ist für die politische Klasse in Analogie zu den Darlegungen Hans Herbert von Arnims (auf den sich Lauterbach zugunsten Michael Hartmanns nicht direkt bezieht) ein Armutszeugnis.
Die Mitteilungen Lauterbachs zur Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung sind fundiert und zeugen von jahrelanger, intimer Kenntnis des Autors der deutschen Gesundheitseinrichtungen. Seine Beobachtungen zur Verflechtung von Akteuren des Gesundheitswesens in Ärzteschaft, Pharmabranche, Krankenhäusern und Gesundheitskorporationen untereinander und mit den politisch Handelnden ist oftmals schon ein voyeuristische Bedürfnisse befriedigendes Plaudern aus dem Nähkästchen.
Wenn sich Lauterbachs aufrüttelndes Buch allerdings in dieser Neugierde-Befriedigung des "So-machen-sie's-also" erschöpfen würde - man lese nur die abwertenden Mail-Austausche von Ärzten in ihrem Internet-Forum über ihre despektierlich "Kassler" und "Chipsletten" genannten Kassenpatienten auf Seiten 74 bis 77 - dann hätte es sein Anliegen verfehlt. Ob Lauterbach politisch viel Heilendes damit bewirkt, steht in den Sternen. Die Devise "Viel Feind, viel Ehr", die Lauterbach verfolgt, kann nicht alles sein. Die System-Nutznießer müssten sich schon selbst einen Ruck im Sinn des "So kommen wir nicht weiter" geben.
Und die Unterprivilegierten müssten sich mit Bildungsanstrengungen am Riemen reißen. Auch da sind Zweifel angebracht. Denn Lauterbachs Bildungsanalyse - sicher nicht sein ureigenes Metier - krankt daran, dass er die unterstützende oder eben mangelhafte Begleitung der Erziehungsbemühungen des Bildungssystems durch Familie und Eltern völlig ausblendet. Die Durchlässigkeit unseres Schulsystems ist mit Zweitem Bildungsweg und Abendschulen so schlecht nicht. Was nutzt eine bei uns nur koedukativ vorstellbare Vorschulpflicht für alle, wenn sie von einem Teil der dezidiert in rigider geschlechtsspezifischer familialer Rollenfestlegung verbleibenden Migranten-Population unterlaufen bzw. torpediert wird? Und ob die Einheitsschule unter Aufgabe des dreigliedrigen Schulsystems das Allheilmittel ist, steht auch dahin; da geriete die von Lauterbach als so wichtig erachtete Förderung von Eliten auch wieder in Gefahr.
Sprachlich ist Lauterbach ein in seiner Treffsicherheit oftmals erheiterndes Buch gelungen, das Anleihen beim bekanntermaßen ironischen Medizinerjargon macht (nebenbei: einem Verarbeitungsmechanismus der medizinisch Tätigen mit ständiger Konfrontation mit Krankheit, Leid und Tod; so ist auch das einleitend erschütternde Zitat eines amerikanischen Chefarztes zu verstehen, die armen Kranken seien nur dazu da, dass die jungen Doktoren an ihnen lernen könnten). Hier bei Lauterbach lesen wir von Schein-Innovationen (bei Medikamenten), Pseudostudien, habilitierten Miet-Mäulern, Wucherfirmen, von an Fachärzte überwiesenen Patienten "ohne Rückkehr vom Feindflug" und davon, dass angesichts des Dokumentationswahns "nicht Norbert Blüm, sondern Franz Kafka der Erfinder der deutschen Pflegeversicherung gewesen sein muss" (Seite 162).
Man fragt sich angesichts der Dramatik, mit der Lauterbach seine Forderungen nach höherer finanzieller Beteiligung der Begüterten an den Sozialsystemen und nach einem effizienteren und durchlässigeren Bildungswesen vorträgt, was passiert, wenn diese seine Forderungen nicht oder aber nur marginal erfüllt werden. Brechen die deutschen Sozialsysteme dann zusammen, gehen dann in Deutschland die Lichter aus? Nun, Verarmung und schlechtere Versorgung bei Teilpopulationen werden zunehmen. Die Anzeichen sind ja da. Deutschland könnte auch technologisch zurück fallen. Die ersten Geigen spielen dann woanders auf dem Globus. Die Deutschen geraten im Weltmaßstab mehr und mehr ins Hinterhaus. Auch dafür gibt es bereits Hinweise. Dass uns Lauterbach gerade noch rechtzeitig den Spiegel vor Selbstgefälligkeit und vor dem Halten von Sonntagsreden vorhält, ist ein großes Verdienst seines "Zweiklassenstaates".
FazitLauterbach hat mit dem "Zweiklassenstaat" zwar keine soziologische Analyse mit Schichten und Milieus im engeren Sinn vorgelegt, wie der Titel vermuten lassen könnte. Er hat vielmehr schonungslos die Interessen, Privilegien und Ressourcen-Übergewichte der in unserem Sozial- und Bildungssystem Bevorzugten aufgezeigt, die durch nichts zu rechtfertigen sind als durch das Interesse der davon Profitierenden, an ihnen festzuhalten. Die um der Gerechtigkeit und der Effizienz willen nötigen Reformen werden klar benannt. Die Leserschaft kann sehen, wo sie zerredet und vernebelt werden. Insofern erfüllt das neue, gut lesbare und mit einem Minimum an Grafiken auskommende Buch eine wichtige Funktion in der politischen Diskussion.
Rezension von
Prof. Kurt Witterstätter
Dipl.-Sozialwirt, lehrte bis zur Emeritierung 2004 Soziologie, Sozialpolitik und Gerontologie an der Evangelischen Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Sozial- und Gesundheitswesen; er betreute zwischenzeitlich den Master-Weiterbildungsstudiengang Sozialgerontologie der EFH Ludwigshafen
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Kurt Witterstätter. Rezension vom 19.07.2007 zu: Karl Lauterbach: Der Zweiklassenstaat. Wie die Privilegierten Deutschland ruinieren. rowohlt Berlin Verlag (Berlin) 2007. ISBN 978-3-87134-579-1. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/5056.php, Datum des Zugriffs 17.04.2020.
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Der Zweiklassenstaat.
Wie die Privilegierten Deutschland ruinieren. rowohlt Berlin Verlag (Berlin) 2007. 221 Seiten. ISBN 978-3-87134-579-1. 14,90 EUR.
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Die in Deutschland grundgesetzlich verbürgte Chancengerechtigkeit ist in Wirklichkeit nicht vorhanden. Karl Lauterbach, der vom bundesministeriellen Gesundheitsberater und Institutsleiter des Instituts für Gesundheitsökonomie und Epidemiologie IGKE an der Universität zu Köln 2005 für die SPD in den Bundestag gewechselte Gesundheitsökonom, wird nicht müde, für die Schaffung von mehr Gerechtigkeit in Deutschland einzutreten. In seinem bei Rowohlt erschienenen, neuen, 221 Seiten starken Buch "Der Zweiklassenstaat. Wie die Privilegierten Deutschland ruinieren" zeigt Prof. Dr. Lauterbach die Spreizung Deutschlands in Privilegierte und Verlierer nun auch jenseits des Gesundheitswesens, das er schon lange im kritischen Visier hat, auf. Vor allem Bildungsschwache, Langzeitarbeitslose und Migranten haben für ihn wegen der Wahrung der Besitzstände der Nutznießer der Bildungs- und Sozialsysteme keine Chancen zum Aufholen. Lauterbach sieht darin nicht nur Sprengstoff für das politische System; sondern auch die Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland, dessen sich aus den Babyboomern der 1950er und 1960er Jahre rekrutierende Forschungs- und Technologie-Elite durch die Geburtenrückgänge nicht mehr zureichend erneuere.
Grundlegende Inhalte / EntstehungshintergrundMit dem Rohstoff Bildung geht die demografisch schrumpfende Gesellschaft Deutschlands Lauterbach zufolge äußerst nachlässig um. Die Begabungsreserven, so Lauterbach, werden in Deutschland gemessen am internationalen Vergleich nicht genug gefördert und ausgeschöpft. Die Privilegierten haben daran nach Lauterbachs politischer Analyse aus Konkurrenzangst für ihren eigenen Nachwuchs kein Interesse. Das verschlimmere noch die aufgrund der kommenden Alterslasten eintretende Schieflage der Sozialsysteme von Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung. Helfen können für Lauterbach nur einige vor allem die Privilegierten stärker belastende Reformen: So die stärkere Beteiligung der Gutgestellten an der Finanzierung der Sozialsysteme über die Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenzen, die Bildung von Einheitsversicherungen (und Zurückdrängung von Privatversicherungen), die stärkere Steuerfinanzierung der Sozial- und Bildungssysteme mit Schaffung von Pflicht-Vorschulen für alle und einer Gemeinschaftsschule. Eine sanfte Gangart genügt Lauterbach dabei nicht. Diese für ihn unabweisbaren Reformen müssen für ihn zur Gesundung Deutschlands auch "gegen den Widerstand der Nutznießer" (Seite 189) durchgeführt werden.
Ausgewählte InhalteIn fünf Abschnitten entwickelt Lauterbach sein Reformkonzept für den deutschen Bildungs- und Sozialstaat.
- Im ersten Abschnitt beklagt Lauterbach die Ineffizienz und mangelnde Durchlässigkeit des deutschen Bildungswesens, wobei er mit den sattsam bekannten, für Deutschland schlechten PISA-Zensuren schreckt. Dafür will der Autor die Ganztagsvorschule als Pflicht für alle und die eingliedrige Gemeinschaftsschule ebenfalls in Ganztagsbetrieb etablieren. "Die Hauptschule muss ganz weg", erklärt er auf Seite 33. Für Migranten will der Autor einen Zwang zur Sprachförderung statuieren. Die Kosten für sein Bildungsreformpaket in Höhe von 15 Milliarden Euro pro Jahr hält Lauterbach aus laufenden Haushaltsmitteln nicht für finanzierbar und plädiert darum für Steuererhöhungen (bei Erbschafts- und Einkommenssteuer sowie per Umwidmung familienpolitischer Leistungen).
- Die deutsche Gesundheitsversorgung sieht Lauterbach zum zweiten gänzlich vom Zweiklassensystem Private versus Gesetzliche Krankenversicherung (PKV gegen GKV) dominiert. GKV-Versicherte kämen an die guten Spezialisten (etwa bei Bauchspeicheldrüsen- oder Speiseröhrenoperationen) gar nicht erst heran. Da die Medizinversorger auf die lukrativen PKV-Einnahmen nicht verzichten wollen/können, müssen GKV-Versicherte risikovoll hinten anstehen. Lauterbach hält es für problematisch, dass die hohen Einkommen nur erzielt werden, wenn Ärzte sich auf privat Versicherte konzentrieren. Vielfach entspricht die Behandlung für alle dadurch in Deutschland nicht internationalem Standard (bei Koronarerkrankungen, Diabetes und Krebs). Lösungen sieht Lauterbach in der weitgehenden Aufgabe der PKV (er will sie nur noch im Zusatzgeschäft sehen), in der Beteiligung der Bessergestellten durch Pflichtkassen für alle mit einer einheitlichen Gebührenordnung am Solidarsystem, in stärkerer Arzneimittelkontrolle, in der Direktabrechnung zwischen Ärzten und Kassen (ohne die für ihn überflüssigen Kassenärztlichen Vereinigungen) sowie in stärkerer Konkurrenz unter den Krankenhäusern.
- Auch die Pflegeversicherung möchte Lauterbach drittens nach dem Muster der Bürgerversicherung umgestalten (mit Beiträgen auf alle Einkommensarten und Einbezug aller Berufsgruppen und Selbständigen). Schreckensszenarien künftig unbezahlbarer Pflegeleistungen kontert er mit dem Hinweis auf künftig mögliche Fortschritte bei der Demenzbehandlung. Das künftig durch Ausfall helfender familialer Pflegepersonen steigende Pflegerisiko sieht er nicht in voller Tragweite. Insofern schlägt er auch hier vor, eher mehr Geld ins System zu geben (mit 3 % Pflegeversicherungsbeitrag) als den informellen Sektor in Pflegemixturen stärker zu beleben. Außerdem möchte er die ambulanten Leistungen und die Hilfen für Demente ausweiten, die Bürokratie abbauen und Heimärzte beschäftigen.
- Die Rentenversicherung hält Lauterbach im vierten Abschnitt deshalb für problematisch, weil die gesundheitlich Belasteten kürzere Rentenlaufzeiten erreichen als die Bessergestellten. Dagegen falle die Rendite für die gut Verdienenden mit längerer Lebensdauer positiv aus. Gerechter ist für Lauterbach eine Grundrente für alle. Weitere Vorschläge sind hier die Riester-Rente verpflichtend für alle, eine von neutral-unabhängigen Gutachtern bewilligte Erwerbsminderungsrente und mehr Altersteilzeit-Möglichkeiten bei Teilrente.
- In seinem fünften, politologischen Abschnitt zeigt Lauterbach gemäß dem Untertitel seines "Zweiklassenstaates" auf, "wie die Privilegierten das Land ruinieren". Keines der zuvor von ihm benannten Probleme sei gelöst, denn die Privilegierten schotten sich untereinander leistungs- und konkurrenzfeindlich ab und blockieren mit ihrer Macht wirksame Reformen. Eine sanfte Gangart genügt Lauterbach folglich nicht: Reformen müssten somit gegen den Widerstand der Nutznießer durchgesetzt werden.
Lauterbachs Vorliebe für die Bürgerversicherung mit einer Sozialabgabenbelastung auf alle Einkünfte - auch der aus Kapital sowie Grund und Boden - und bei allen Einkommensbeziehern (also auch bei Besserverdienenden, Freiberuflern, Beamten und Selbständigen) schimmert in den Ausführungen seines "Zweiklassenstaats" immer wieder durch; wie stets bei ihm wird die zur Sozial-Alimentierung geringere Grundvergütung der Beamten nicht erwähnt.
Die politische Analyse Lauterbachs ist auf der Grundlage vieler von ihm in der politischen Arena miterlebten Mini-Reformen oder Schein-Novellen schlüssig. Sie ist für die politische Klasse in Analogie zu den Darlegungen Hans Herbert von Arnims (auf den sich Lauterbach zugunsten Michael Hartmanns nicht direkt bezieht) ein Armutszeugnis.
Die Mitteilungen Lauterbachs zur Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung sind fundiert und zeugen von jahrelanger, intimer Kenntnis des Autors der deutschen Gesundheitseinrichtungen. Seine Beobachtungen zur Verflechtung von Akteuren des Gesundheitswesens in Ärzteschaft, Pharmabranche, Krankenhäusern und Gesundheitskorporationen untereinander und mit den politisch Handelnden ist oftmals schon ein voyeuristische Bedürfnisse befriedigendes Plaudern aus dem Nähkästchen.
Wenn sich Lauterbachs aufrüttelndes Buch allerdings in dieser Neugierde-Befriedigung des "So-machen-sie's-also" erschöpfen würde - man lese nur die abwertenden Mail-Austausche von Ärzten in ihrem Internet-Forum über ihre despektierlich "Kassler" und "Chipsletten" genannten Kassenpatienten auf Seiten 74 bis 77 - dann hätte es sein Anliegen verfehlt. Ob Lauterbach politisch viel Heilendes damit bewirkt, steht in den Sternen. Die Devise "Viel Feind, viel Ehr", die Lauterbach verfolgt, kann nicht alles sein. Die System-Nutznießer müssten sich schon selbst einen Ruck im Sinn des "So kommen wir nicht weiter" geben.
Und die Unterprivilegierten müssten sich mit Bildungsanstrengungen am Riemen reißen. Auch da sind Zweifel angebracht. Denn Lauterbachs Bildungsanalyse - sicher nicht sein ureigenes Metier - krankt daran, dass er die unterstützende oder eben mangelhafte Begleitung der Erziehungsbemühungen des Bildungssystems durch Familie und Eltern völlig ausblendet. Die Durchlässigkeit unseres Schulsystems ist mit Zweitem Bildungsweg und Abendschulen so schlecht nicht. Was nutzt eine bei uns nur koedukativ vorstellbare Vorschulpflicht für alle, wenn sie von einem Teil der dezidiert in rigider geschlechtsspezifischer familialer Rollenfestlegung verbleibenden Migranten-Population unterlaufen bzw. torpediert wird? Und ob die Einheitsschule unter Aufgabe des dreigliedrigen Schulsystems das Allheilmittel ist, steht auch dahin; da geriete die von Lauterbach als so wichtig erachtete Förderung von Eliten auch wieder in Gefahr.
Sprachlich ist Lauterbach ein in seiner Treffsicherheit oftmals erheiterndes Buch gelungen, das Anleihen beim bekanntermaßen ironischen Medizinerjargon macht (nebenbei: einem Verarbeitungsmechanismus der medizinisch Tätigen mit ständiger Konfrontation mit Krankheit, Leid und Tod; so ist auch das einleitend erschütternde Zitat eines amerikanischen Chefarztes zu verstehen, die armen Kranken seien nur dazu da, dass die jungen Doktoren an ihnen lernen könnten). Hier bei Lauterbach lesen wir von Schein-Innovationen (bei Medikamenten), Pseudostudien, habilitierten Miet-Mäulern, Wucherfirmen, von an Fachärzte überwiesenen Patienten "ohne Rückkehr vom Feindflug" und davon, dass angesichts des Dokumentationswahns "nicht Norbert Blüm, sondern Franz Kafka der Erfinder der deutschen Pflegeversicherung gewesen sein muss" (Seite 162).
Man fragt sich angesichts der Dramatik, mit der Lauterbach seine Forderungen nach höherer finanzieller Beteiligung der Begüterten an den Sozialsystemen und nach einem effizienteren und durchlässigeren Bildungswesen vorträgt, was passiert, wenn diese seine Forderungen nicht oder aber nur marginal erfüllt werden. Brechen die deutschen Sozialsysteme dann zusammen, gehen dann in Deutschland die Lichter aus? Nun, Verarmung und schlechtere Versorgung bei Teilpopulationen werden zunehmen. Die Anzeichen sind ja da. Deutschland könnte auch technologisch zurück fallen. Die ersten Geigen spielen dann woanders auf dem Globus. Die Deutschen geraten im Weltmaßstab mehr und mehr ins Hinterhaus. Auch dafür gibt es bereits Hinweise. Dass uns Lauterbach gerade noch rechtzeitig den Spiegel vor Selbstgefälligkeit und vor dem Halten von Sonntagsreden vorhält, ist ein großes Verdienst seines "Zweiklassenstaates".
FazitLauterbach hat mit dem "Zweiklassenstaat" zwar keine soziologische Analyse mit Schichten und Milieus im engeren Sinn vorgelegt, wie der Titel vermuten lassen könnte. Er hat vielmehr schonungslos die Interessen, Privilegien und Ressourcen-Übergewichte der in unserem Sozial- und Bildungssystem Bevorzugten aufgezeigt, die durch nichts zu rechtfertigen sind als durch das Interesse der davon Profitierenden, an ihnen festzuhalten. Die um der Gerechtigkeit und der Effizienz willen nötigen Reformen werden klar benannt. Die Leserschaft kann sehen, wo sie zerredet und vernebelt werden. Insofern erfüllt das neue, gut lesbare und mit einem Minimum an Grafiken auskommende Buch eine wichtige Funktion in der politischen Diskussion.
Rezension von
Prof. Kurt Witterstätter
Dipl.-Sozialwirt, lehrte bis zur Emeritierung 2004 Soziologie, Sozialpolitik und Gerontologie an der Evangelischen Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Sozial- und Gesundheitswesen; er betreute zwischenzeitlich den Master-Weiterbildungsstudiengang Sozialgerontologie der EFH Ludwigshafen
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Zitiervorschlag
Kurt Witterstätter. Rezension vom 19.07.2007 zu: Karl Lauterbach: Der Zweiklassenstaat. Wie die Privilegierten Deutschland ruinieren. rowohlt Berlin Verlag (Berlin) 2007. ISBN 978-3-87134-579-1. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/5056.php, Datum des Zugriffs 17.04.2020.
Urheberrecht
Diese Rezension ist, wie alle anderen Inhalte bei socialnet, urheberrechtlich geschützt. Falls Sie Interesse an einer Nutzung haben, treffen Sie bitte vorher eine Vereinbarung mit uns. Gerne steht Ihnen die Redaktion der Rezensionen für weitere Fragen und Absprachen zur Verfügung.
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1:53:56 Oliver Janich: Die Vereinigten Staaten von Europa
91.089 Aufrufe 07.11.2014
1:53:56Oliver Janich: Die Vereinigten Staaten von Europa91.089 Aufrufe
•07.11.2014 |
Video-Begleittext:
Bibliothek des Konservatismus 12.300 Abonnenten Die Kritik an der Europäischen Union (EU) und ihrem Anspruch, immer größere Bereiche des privaten Lebens zu regulieren, ist weit verbreitet. Merkwürdig bleibt dabei die Erfahrung, daß es trotz einer breiten Skepsis gegenüber der EU kaum politische Erfolge bei dem Versuch gibt, dem heranrollenden Superstaat in die Speichen zu greifen und die voranschreitende Entmündigung der Bürger zu verhindern. Die Frage, wer Urheber und Nutznießer dieser Entwicklung ist, liegt nahe. Oliver Janich, libertärer Journalist, in der Vergangenheit tätig unter anderem für Focus Money und Süddeutsche Zeitung, zeichnet in seinem Buch Die Vereinigten Staaten von Europa – Geheimdokumente enthüllen: Die dunklen Pläne der Elite, das er am 9. Oktober 2014 vor über 100 Zuhörern in der Bibliothek des Konservatismus vorstellte, die Entstehungsgeschichte der Ideologie eines europäischen Einheitsstaates mit gemeinsamer Währung und Regierung bis in die Zeit des Nationalsozialismus und des Bolschewismus nach. Seine These: "Die Vereinigten Staaten von Europa sollen als Vorbild für eine ‚Neue Weltordnung‘ dienen, in der nicht mehr der Einzelne über sein Schicksal entscheidet, sondern jeder Lebensbereich von Politikern und Bürokraten bis ins Kleinste geregelt ist.“ Die von dem Berliner Journalisten Ronald Gläser moderierte Aussprache drehte sich insbesondere um die Frage nach den heutigen Protagonisten einer Ideologie, die offenbar in unheilvolle Zeiten zurückreicht. |
1:34:52 "Der Krieg vor dem Krieg" - Ulrich Teusch über die Kriegspropaganda der Medien im Telepolis Salon
3.042 Aufrufe 20.08.2019
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Video-Begleittext:
Westend Verlag Ulrich Teusch war am 21. Mai 2019 zu Gast im Telepolis Salon auf der "Alten Utting" in München. Unermüdlich werden von Regierungen, Medien, Thinktanks und Lobbyverbänden Bedrohungen von bösen Mächten inszeniert oder verstärkt, die dazu zwingen sollen, mehr Geld in (neue) Waffen und das Militär zu investieren und an militärische Interventionen teilzunehmen. Dabei spricht man neuerdings von hybrider Kriegsführung, gegnerischen Beeinflussungsoperationen über Medien und Internet, einer “Weaponization of Information” und sogar der notwendigen “kognitiven Sicherheit”. “Weaponized Information” oder Desinformation ist eine Folge der paranoiden Vorstellung, dass jeder und alles zum kriegerischen Mittel werden kann, was eben auch heißt, dass der Krieg im Alltag angekommen ist, sodass der Diskurs oder die Kommunikation selbst zur Waffe wird und es im Prinzip keinen neutralen Reflexionsraum mehr gibt. |
1:01:42 34C3 - QualityLand |
Video-Begleittext:
Lesung Willkommen in QualityLand, in einer nicht allzu fernen Zukunft: Alles läuft rund - Arbeit, Freizeit und Beziehungen sind von Algorithmen optimiert. Trotzdem beschleicht den Maschinenverschrotter Peter Arbeitsloser immer mehr das Gefühl, dass mit seinem Leben etwas nicht stimmt. Wenn das System wirklich so perfekt ist, warum gibt es dann Drohnen, die an Flugangst leiden, oder Kampfroboter mit posttraumatischer Belastungsstörung? Warum werden die Maschinen immer menschlicher, aber die Menschen immer maschineller? Marc-Uwe Kling hat die Verheißungen und das Unbehagen der digitalen Gegenwart zu einer verblüffenden Zukunftssatire verdichtet, die lange nachwirkt. Visionär, hintergründig – und so komisch wie die Känguru-Trilogie. Marc-Uwe Kling |
EMANUEL MAESS -
GELENKE DES LICHTS - ROMAN -
WALLSTEIN VERLAG Göttingen 2019. 254 S.,
geb., 20,– Euro
Bildquelle oben und unten: Wallstein
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Das Mädchen am DDR-Strand: Selbstvergessen tanzt da das glückliche Kind Angelika und wird zur Begehrten des Buches. Bild: Picture-Alliance Frankfurter Allgemeine |
Debütroman von Emanuel Maeß : Die richtige romantische Drehzahl
Die Geschichte ist weder verschlungen noch verschachtelt. Noch da, wo die Handlung auf der Hälfte des Buches in einer berühmten englischen Universitätsstadt anlangt, geschieht nichts Furchtbares, wird nichts enthüllt oder aufgedeckt, sondern Cambridges herrliche Fassaden stellen das Bühnenbild für ein Stück namens Bildung. Dessen Figuren sind künftige Pastoren, Akademikerinnen, Schriftsteller und Investmentbanker. Ein Junge sieht im letzten Sommer der DDR ein Mädchen am Strand. Ihr Bild lässt ihn von da an nicht mehr los. Erzählt wird, wie sich ihre Wege von der frühen Jugend bis zum Ende seines Studiums selten, aber doch kreuzen. Wie er sein Leben aus der Distanz, aber durch die Heftigkeit der ersten Liebe mit ihrem verbunden fühlt, und mit welchen Lektüren, Studien, Begegnungen und Beobachtungen er die Lücken ihres Fernseins füllt. Erzählt wird ihre nur für ihn zu fühlende innere Anwesenheit, wie er lebt, als wäre es der Auftrag dieser Liebe an ihn, zu dem zu werden, der er ist. Davon handelt „Gelenke des Lichts“. Es handelt vom Abenteuer der Innerlichkeit im 21. Jahrhundert, davon, wie unsere Liebe Projektion, Phantasie ist, wie wir damit so umgehen, dass die Unerfülltheit uns nicht elend, schwer, träge und bitter macht, sondern lehrt, die Intensität selbst zu lieben und aus ihr Lebens- und Weisheitskapital zu schlagen – und dieses Gefühl als Brücke in die Literatur der Vergangenheit zu benutzen. Als wäre diese Prosa PoesieDas Buch ist mit 250 Seiten nicht lang, aber es leistet vieles. Es beschreibt die Atmosphäre eines Landpfarrerhaushalts mit der als Ärztin arbeitenden Mutter am Ende der DDR. Wir sehen Meiningen aus den Augen eines Gymnasiasten, Heidelberg aus der Sicht eines in der DDR regimefern und mit Religionsphilosophie aufgewachsenen Erstsemesters. Und wir betrachten Cambridge durch die Brille der Gelehrsamkeit desjenigen, der weiß, dass die von Hausarbeiten unterbrochene Party irgendwann zu Ende geht und die ganzen Intelligenz-PS dann auf die Straße der Karriere gebracht werden müssen. Sofern es also um die Chronologie und den Handlungsverlauf geht, macht es Emanuel Maeß in seinem Erstlingsroman keinem Leser sonderlich schwer. Aber was heißen schon Chronologie und Handlungsverlauf in einem Buch, das so oft das Gefühl auslöst, nicht auf der Welle der Erzählung bis zum Ende des Buchs durchgleiten zu wollen, sondern innehalten zu sollen, zurückblättern zu müssen. Denn das Zurücktauchen in die Vergangenheit, das Verweilen an Orten, die einen Verlust des Zeitgefühls herbeiführen, wie er leicht und sorglos nur in der Kindheit eintritt, das verlangsamt die Lesegeschwindigkeit, als wäre diese Prosa Poesie. Und so liest man Sätze noch einmal und noch einmal, wunderbare Sätze wie diesen, gleich auf der ersten Seite, wenn die anthropomorphe Rede ist vom Mond: „Gelassen und ein wenig selbstgefällig ging er über meiner wachsenden Ungeduld und einer Reihenhaussiedlung auf der gegenüberliegenden Talseite auf und zog seine ewigen Bahnen.“ Den Mond in der Absicht, ihn zu kritisieren, zum Menschlichen herabzuholen, als wäre es nichts, im selben Satz das ihn anschauende Subjekt als ein unkonzentriertes, zur reinen Anschauung unfähiges zu skizzieren und dann den trotz allem erhabenen Mond mit dem Profanen zu kontrastieren, der Reihenhaussiedlung, das hat Witz und bleibt hängen. |
InhaltsangabeWas ist wahr? Was ist falsch? William Paul Young lädt uns ein, über Auffassungen nachzudenken, die wir gemeinhin über Gott haben. Oft machen wir uns gar keine Gedanken, ob diese wahr oder falsch sind. Dem möchte er auf den Grund gehen und hat 28 solch gängiger Aussagen wie "Gott ist Christ" oder "Es ist alles nur Zufall" gesammelt und stellt sie zur Diskussion. Der Autor zeigt, wie wir uns mit unseren Gedanken unsere eigene Welt erschaffen und warum viele unserer Ansichten mehr mit uns selbst als mit Gott zu tun haben.
William Paul Young arbeitete viele Jahre als Büroangestellter und Nachtportier in Hotels. Der gebürtige Kanadier wuchs als Sohn von Missionaren in Papua-Neuguinea auf, war selbst viele Jahre lang Mitarbeiter einer christlichen Gemeinde. Mit seiner Frau Kim und seinen sechs Kindern lebt er in Oregon, USA. ©2017 Lindhardt og Ringhof (P)2017 Lindhardt og Ringhof |
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Was man wissen muss und was jeder höhere Beamte weiss -
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